Gutachten zur Verbesserung der Deckungsquoten im Krankengeld

Die Ausgaben für Krankengeld durch die gesetzlichen Krankenversicherungen stehen regelmäßig im Fokus politischer und gesundheitsökonomischer Debatten. In Kooperation mit dem IGES Institut sowie Experten der Universitäten Bielefeld und Mannheim veröffentlichte das WIG2 Institut nun ein Gutachten über aktuelle Modelle zum Ausgleich der Krankengeldausgaben im Risiko-Strukturausgleich (RSA).

„Die Zielgenauigkeit der Zuweisungen zur Deckung der standardisierten Krankgeldausgaben [bleibt] derzeit deutlich hinter der Zuweisungsgenauigkeit zur Deckung der übrigen Leistungsausgaben zurück.“ Mit diesen Worten beschreibt die Bundesregierung in ihrem „Entwurf eines Gesetzes zur Weiterentwicklung der Finanzstruktur und der Qualität in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Finanzstruktur- und Qualitäts-Weiterentwicklungsgesetz-GKV-FQWG)“ eine der aktuell größten Herausforderungen, denen sich Krankenkassen und gesundheitspolitische Akteure gegenübersehen.

Zur Lösung dieser Problematik beauftragte der BKK Landesverband Bayern ein Konsortium aus den Instituten WIG2 und IGES sowie den Professoren Dr. Greiner von der Universität Bielefeld und Dr. Wille von der Universität Mannheim. Das erarbeitete Gutachten umfasst die Erprobung verschiedener Modelle zur Deckung der Krankengeldausgaben anhand der Daten von insgesamt 3 Millionen krankengeldberechtigter Versicherten aus 13 gesetzlichen Krankenkrassen. Anhand dieses pseudonymisierten Datensatzes wurden zunächst mögliche Einflussfaktoren auf Menge- und Preiskomponente des Krankengeldes untersucht sowie anschließend anhand von vier konkreten Modelltypen überprüft. Mittels verschiedener Bewertungsmethoden und Qualitätsindikatoren wurden diese schließlich auf ihre Zuweisungsgenauigkeit bezüglich der Deckungsquoten analysiert sowie weitere Einflussfaktoren identifiziert.

Im Rahmen des Gutachtens konnten so schließlich – neben dem starken Einfluss der Erkrankungen des Versicherten sowie bereits berücksichtigter Faktoren wie Alter und Geschlecht – auch der Wohnort, die berufliche Tätigkeit sowie Einkommen und Beschäftigungsstatus als relevante Faktoren für die Krankengeldausgaben benannt werden. Aufgrund des vorgeschlagenen Modells konnte bei den untersuchten Krankenkassen eine deutliche Erhöhung der Zielgenauigkeit bei der Zuweisung erreicht werden.

Das vollständige Gutachten ist unter folgendem Link abrufbar:

Gutachten zur Verbesserung der Deckungsquoten im Krankengeld (PDF)

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie zudem in folgender Präsentation:

Präsentationsfolien zum Pressetermin am 22.06.2016 (PDF) 

 

 

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