Rückblick: WIG2-Expertenzirkel "Finanzierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland"

Seien es anhaltende Debatten um die Gerechtigkeit des Finanzausgleichs Morbi-RSA oder zunehmende Herausforderungen im Rahmen regionaler Versorgungsunterschiede – die Gesundheitsversorgung in Deutschland stellte auch im Jahr 2016 einen zentralen Ansatzpunkt für zahlreiche Entwicklungen in der Gesundheitsfinanzierung dar. Ein besonders starker Fokus lag dabei auf den kostentragenden Krankenkassen sowie dem zugehörigen Finanzausgleichssystem Morbi-RSA. Während des Expertenzirkels „Finanzierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland“ am 8. Dezember 2016 in Berlin diskutierten insgesamt 23 Teilnehmer aus Forschung und Praxis zu aktuellen Themen der Branche.

Bereits im dritten Jahr in Folge veranstaltete das WIG2 Institut auch 2016 den Expertenzirkel „Finanzierung der Gesundheitsversorgung in Deutschland“. Mit dem 2014 gestarteten Veranstaltungsformat konnte eine langfristige Plattform für den fachlichen Dialog im Themenfeld Gesundheitsfinanzierung etabliert werden. Am 8. Dezember 2016 zog es insgesamt 23 Teilnehmer nach Berlin, um sich im Rahmen des eintägigen Expertenzirkels über aktuelle Brennpunkte der Gesundheitsfinanzierung zu informieren und auszutauschen.

Die Veranstaltung eröffnete Dr. Dennis Häckl, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Direktor des WIG2 Instituts, der thematisch in die aktuellen Herausforderungen der Finanzierung in der Gesundheitsversorgung einführte und das WIG2 als Gastgeber des Veranstaltungsformats vorstellte. Der erste Themenblock des Tages widmete sich anschließend dem Bereich Morbi-RSA und damit verbundenen Problematiken und Reformansätzen. Hierzu referierte zunächst Prof. Dr. Eberhart Wille von der Universität Mannheim und erläuterte die Bedeutung regionaler Versorgungsunterschiede im Rahmen des Finanzausgleichs Morbi-RSA. Danach stellte Danny Wende, wissenschaftlicher Mitarbeiter am WIG2 Institut und Doktorand am Gesundheitsökonomischen Zentrum der TU Dresden (GÖZ), aktuelle Ansätze zur Nutzung von Regionalkomponenten und Risikopools für die Versorgungsoptimierung vor.

Im Anschluss an die Mittagspause startete der zweite Themenblock des Tages, der die Planung der Versorgungsstrukturen zum Inhalt hatte. Thomas Czihal vom Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland eröffnete die thematische Einheit mit einer Übersicht über aktuelle Herausforderungen und Konsequenzen einer sektorenübergreifenden Bedarfsplanung. Daran anknüpfend schilderte Dr. Andreas Werblow von der AOK Plus die Sicht der Krankenkassen auf das Themenfeld. Am Ende des zweiten Themenblocks referierten schließlich Danny Wende und Ines Weinhold (beide als wissenschaftliche Mitarbeiter am WIG2 Institut tägig) über Möglichkeiten der Bedarfsplanung mithilfe von Modellen der Neuen Ökonomischen Geografie.

Zum thematischen Abschluss der Veranstaltung gab Ricarda Milstein von der Universität Hamburg dann noch einen Ausblick auf internationale Erfahrungen bei Pay-for-Performance-Modellen (P4P) im stationären Sektor, bei denen die Vergütung von Versorgungsleistung direkt von der Erfüllung vordefinierter Ziele abhängt.

Das WIG2 Institut bedankt sich bei allen Teilnehmern und freut sich darauf, den Austausch im Themengebiet der Versorgungsfinanzierung im deutschen Gesundheitssystem auch 2017 erneut aufzugreifen.

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