Forschungsberichte: Heft 3

Hintergrund

Die dritte Ausgabe der Forschungsberichte beschäftigt sich mit zwei interessanten Themen: Der erste Beitrag handelt von „Statistical illiteracy“ im Gesundheitswesen am Beispiel des Mammographie-Screenings. Der zweite Beitrag stellt die Potenziale und Barrieren der assistierten Heimdialyse im Setting der stationären Altenpflege in Deutschland dar.

„Statistical illiteray“ im Gesundheitswesen am Beispiel des Mammographie-Screenings

Titel: "Statistical illiteracy" im Gesundheitswesen am Beispiel des Mammographie-Screenings

Autor: Tobias Schäffer

Abstract: Obwohl statistische Informationen allgegenwärtig sind und in verschiedensten Kontexten eingesetzt werden, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Adressaten diese korrekt einschätzen können - es fehlt an "statistical literacy". Diese umfasst Fähigkeiten der Interpretation, Bewertung und Reflexion statistischer Aussagen, welche im Zusammenspiel mit kognitiven und dispositionellen Komponenten stehen. Frühere Studien zeigten bereits, dass Ärzte nicht fähig waren, Testergebnisse anhand statistischer Informationen korrekt einzuschätzen. Hinzu kommen verzerrte und/oder intransparente Darstellungen in medizinischer Berichterstattung. Am Beispiel des Mammographie-Screenings zeigt diese Arbeit, dass der Zweck von Statistiken, welcher in der objektiven Darstellung empirischer Daten liegt, nur bedingt erfüllt werden kann. Eine informierte Entscheidungsfindung vor allem auf der Seite der PatientInnen ist in diesem Sinne unmöglich. Die konzipierten Lösungsansätze könnten künftig zu größerer "statistical literacy" im Gesundheitswesen führen.

Keywords: Gesundheitssystemforschung; Gesundheitswesen; Informationskette; Manipulationsrisiken; Objektivität; Gesundheitsstatistiken; Risikoreduktion; Mortalitätsrate; Mammographie

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Die Potenziale und Barrieren der assistierten Heimdialyse im Setting der stationären Altenpflege in Deutschland.

Titel: Die Potenziale und Barrieren der assistierten Heimdialyse im Setting der stationären Altenpflege in Deutschland.

Autorin: Hannah Lintener

Abstract: Die vorliegende Arbeit exploriert die Potenziale und Barrieren der assistierten Heimdialyse in deutschen Pflegeheimen. Dazu wurden vier ExpertInnen-Interviews mit interprofessionellen Akteuren der Versorgung durchgeführt. Unter den Potenzialen der assistierten Heimdialyse in Pflegeheimen wurde eine erhöhte Umsetzbarkeit der Peritonealdialyse gegenüber der Hämodialyse sowie die Voraussetzung der Initiierung von Heimverfahren vor Eintritt ins Pflegeheim identifiziert. Dem stehen neben der ökonomischen Anreizstruktur auch die mangelnde Information der Leistungserbringer sowie weitere Barrieren gegenüber. Aus der Diskussion konnten die folgenden drei Handlungsfelder zur Förderung assistierter Heimdialyse in Pflegeheimen extrahiert werden: Die Aufklärung und Kompetenzvermittlung unter Leistungserbringern, die Umwidmung der Steuerungsmechanismen sowie die multiprofessionelle Netzwerkarbeit. Zusammenfassend birgt die assistierte Heimdialyse das Potenzial von sowohl bedarfsgerechter als auch wirtschaftlicher Versorgung unter einer Steigerung der Autonomie sowie der Lebensqualität des Patienten. Perspektivisch bedarf es multiprofessioneller Zusammenarbeit sowie eines Paradigmenwechsels in Richtung Heimverfahren in Pflegeheimen.

Keywords: Heimdialyse; Peritonealdialyse; Hämodialyse, Niereninsuffizienz; Pflegeheim; Altenpflege; Heimverfahren; Versorgungsforschung; Lebensqualität; Versorgungsqualität; Ökonomische Anreizstruktur; Fachkräftemangel

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Dr. Carsta Militzer-Horstmann
Leiterin Wissenschaftliche Entwicklung

E-Mail: forschungsberichte(at)wig2(dot)de