Erforschung seltener Erkrankungen – zwei Studien zu juveniler idiopathischer Arthritis (JIA)

Juvenile idiopathische Arthritis (JIA) beschreibt eine entzündlich-rheumatische Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Bislang ist der Ursprung der Krankheit unbekannt. Das WIG2 Institut hat in in zwei Studien Inzidenz, Prävalenz und Komorbiditäten sowie Behandlungsmuster dieser seltenen Erkrankung untersucht. Die Forschungsergebnisse können in Beiträgen zweier Fachzeitschriften nachvollzogen werden.

Inzidenz, Prävalenz und Komorbiditäten der juvenilen idiopathischen Arthritis in Deutschland

Beitrag in der Fachzeitschrift „Pediatric Rheumatology“, Nov. 2022

Wissenschaftler:innen des WIG2 Instituts erforschten in einer retrospektiven Beobachtungsstudie mit Daten zur Gesundheitsversorgung Prävalenz und Inzidenz für JIA-Patient:innen zwischen 2 und 15 Jahren in einem Zeitraum zwischen 2013 und 2019. Die Ergebnisse zeigen, dass Mädchen häufiger erkrankten als Jungen. Dieser Unterschied vergrößert sich mit steigendem Alter der Patient:innen. 

Das vollständige Paper mit allen Ergebnissen wurde in Volume 20 der Fachzeitschrift „Pediatric Rheumatology“ unter dem Titel „Incidence, prevalence, and comorbidities of juvenile idiopathic arthritis in Germany: a retrospective observational cohort health claims database study“ veröffentlicht (Artikel-Nr. 100).


Autor:innen:
Gerd Horneff, Julia Borchert, Ria Heinrich, Simon Kock, Pascal Klaus, Heike Dally, Christine Hagemann, Joanna Diesing, Tonio Schönfelder

Zitation:
Horneff, G., Borchert, J., Heinrich, R. et al. Incidence, prevalence, and comorbidities of juvenile idiopathic arthritis in Germany: a retrospective observational cohort health claims database study. Pediatr Rheumatol 20, 100 (2022). DOI: doi.org/10.1186/s12969-022-00755-x

Behandlungsmuster bei polyartikulärer juveniler idiopathischer Arthritis

Beitrag im Fachmagazin „Life“, Mai 2024

Behandlungsmethoden für Patient:innen, bei denen mehrere Gelenke von der Krankheit (polyJIA) betroffen sind, wurden ebenfalls in einer retrospektiven Beobachtungsstudie mit Daten zur Gesundheitsversorgung untersucht. Behandlungsmuster zu identifizieren, hilft dabei zu verstehen, wie sich die Medikamenteneinnahme auf Patient:innen auswirkt. Auf Grundlage der gleichen Daten wurde die Behandlung von Patient:innen mindestens drei Jahre lang nachverfolgt. Insbesondere die Dauer und Veränderung in der Medikamenteneinnahme standen im Fokus der Untersuchung. Die Ergebnisse zeigen, dass kürzlich diagnostizierte Patient:innen ihre erste Medikation im Schnitt nach vier Monaten erhielten. Ein beachtenswerter Anteil der Patient:innen erhielt im betrachteten Zeitraum keine der Medikamente, die in der Studie berücksichtigt wurden.

„Treatment Patterns in Polyarticular Juvenile Idiopathic Arthritis: A Retrospective Observational Health Claims Data Study“ ist der Titel des Artikels, der im Mai 2024 von Kolleg:innen des WIG2 im internationalen Fachmagazin „Life“ im sechsten Heft des Volume 14 veröffentlicht wurde.

Link zum Beitrag:
doi.org/10.3390/life14060712


Autor:innen:
Gerd Horneff, Julia Borchert, Joanna Diesing, Pascal Klaus, Ria Heinrich, Heike Dally, Christine Hagemann, Simon Kock, Tonio Schönfelder

Zitation:
Horneff G., Borchert J., Diesing J., Klaus P., Heinrich R., Dally H., Hagemann C., Kock S., Schönfelder T.. Treatment Patterns in Polyarticular Juvenile Idiopathic Arthritis: A Retrospective Observational Health Claims Data Study. Life. 2024; 14(6):712. DOI: doi.org/10.3390/life14060712