WIG2 Institut mit Beitrag zur regionalen ambulanten Versorgung im BARMER „Gesundheitswesen aktuell“ 2019

Im Oktober 2019 veröffentlichte die BARMER die zwölfte Ausgabe ihrer Publikationsreihe „Gesundheitswesen aktuell“, die in bewährter Weise aktuelle Herausforderungen im Gesundheitswesen aufgreift. Neben dem Themenblock „Systemfragen und Wettbewerb“, der sich unter anderem mit der Weiterentwicklung des Morbi-RSA und dem Faire-Kassenwahl-Gesetz (GKV-FKG) beschäftigt, liegt der Schwerpunkt des „Gesundheitswesen aktuell“ 2019 auf der Gestaltung der Gesundheitsversorgung (Themenblock 2). Ines Weinhold und Danny Wende vom WIG2 Institut wirkten hierzu am Beitrag „Monitoring und Bewertung des regionalen Zugangs zur ambulanten ärztlichen Versorgung in Deutschland“ mit. Gemeinsam mit Dr. Laura Schang und Prof. Dr. Leonie Sundmacher vom Fachbereich Health Services Management an der LMU München erörtern sie, wie ein bundesweit vergleichbares, in regionale Planungsprozesse integriertes Monitoring konzipiert sein könnte.

Der Beitrag unter Mitwirkung von Ines Weinhold und Danny Wende basiert auf dem Gutachten des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zur Weiterentwicklung der Bedarfsplanung im Sinne der §§ 99 ff. SGB V zur Sicherung der vertragsärztlichen Versorgung (nähere Infos zum Gutachten finden Sie hier). Es wird zunächst offengelegt, wieso eine differenzierte, mehrdimensionale Bewertung des Zugangs für ein umfassendes Verständnis der regionalen Versorgungssituation relevant ist. Im nächsten Schritt erfolgt eine Systematisierung der Einflussfaktoren auf den potenziellen und den realisierten Zugang zur ambulanten ärztlichen Versorgung, woraufhin die Entwicklung von Standards für zumutbare Erreichbarkeiten und Wartezeiten erörtert wird. Die AutorInnen veranschaulichen mit Hilfe von Zieldiagrammen für die augen- und hausärztliche Versorgung regionale Konstellationen des Zugangs zur Versorgung. Schließlich werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Umsetzung eines regionalen Zugangsmonitorings in Form von fünf Entwicklungsschritten vorgestellt. Diese lauten:

  1. Festlegung von Standards für die Bewertung und Planung des Zugangs zur ambulanten ärztlichen Versorgung
  2. Operationalisierung und Beurteilung von Indikatoren
  3. Prüfung und Aufbau der erforderlichen Datengrundlagen
  4. Regelmäßige Erhebung und Veröffentlichung der Indikatoren im Rahmen eines Monitoring-Systems
  5. Strukturierte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen auf Bundesebene und auf regionaler Ebene

Die AutorInnen kommen zum Fazit, dass ein kleinräumiges Versorgungsmonitoring, welches die unterschiedlichen Dimensionen des Zugangs zur Versorgung vereint, eine transparente sowie übersichtliche Darstellung wichtiger Indikatoren des Zugangs und von Versorgungszielen ermöglichen kann. Um eine bedarfsgerechte und wirtschaftliche Steuerung der Versorgung zu ermöglichen, ist die Ermittlung relevanter Indikatoren der erste notwendige Schritt. Während die Vorgaben für Standards und Indikatoren auf Bundesebene erfolgen müssen, sollte die strukturierte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen angepasst an regionale Besonderheiten erfolgen.

Weitere Infos zum zwölften Band BARMER „Gesundheitswesen aktuell“ finden sie hier. Dort stehen auch die einzelnen Kapitel kostenfrei zum Download zur Verfügung.

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