Wissenschaftlicher Beirat

5 Fragen an Prof. Dr. Amelie Wuppermann

Seit Mitte 2021 unterstützt Prof. Dr. Amelie Wuppermann den Wissenschaftlichen Beirat des WIG2 Instituts. Um sie etwas besser kennenzulernen, haben wir ihr im Rahmen eines kleinen Interviews fünf Fragen gestellt.

In welchen Forschungsbereichen sind Sie tätig?
Ein Fachgebiet ist die empirische Gesundheitsökonomik mit Fokus auf Gestaltung und Auswirkungen von Anreizen im Gesundheits- und Krankenversicherungssystem sowie Determinanten von Gesundheit. Zudem forsche ich in dem Feld der angewandten Mikroökonometrie.

Zu welchen konkreten Fragestellungen forschen Sie derzeit?
Ich setzte mich zum Beispiel mit der Frage auseinander, ob Wahlen zur Ausbreitung von Infektionskrankheiten wie COVID 19 oder Influenza beitragen. Ein weiteres Thema, das mich aktuell beschäftigt, sind mögliche Effekte der Einführung des pauschalierenden Entgeltsystems für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen auf die Qualität der psychiatrischen Versorgung. In der Vergangenheit habe ich mich bereits mit möglichen Auswirkungen von vergütungsrelevanten Schwellenwerten des (berichteten) Geburtsgewichtes auf die Behandlung von Neugeborenen beschäftigt …und empfehle die Publikation dazu sehr gerne (siehe folgende Frage).

Wenn Sie nur eine Ihrer Publikationen empfehlen könnten, welche wäre es?
Reif, S., Wichert, S. & Wuppermann, A. (2018). Is it good to be too light? Birth weight thresholds in hospital reimbursement systems. Journal of Health Economics, 59. DOI: doi.org/10.1016/j.jhealeco.2018.01.007.

Warum sind Sie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des WIG2 Instituts?
Das WIG2 Institut bietet evidenzbasierte Beratung von Politik und Praxis im Gesundheitssystem mit dem Ziel, zu einer stetigen Verbesserung der Gesundheitsversorgung beizutragen. Zur Unterstützung dieses Ziels möchte ich mich im Beirat engagieren.

Welche Themen sind Ihnen als Beiratsmitglied besonders wichtig? Wo möchten Sie mit Ihrer Expertise Impulse setzen und die wissenschaftliche Ausrichtung des WIG2 Instituts unterstützen und prägen?
Von besonderer Bedeutung sind für mich die Sichtbarkeit der gesundheitsökonomischen Forschungsergebnisse in der Wissenschaft und (mikroökonometrische) Methoden.

Prof. Dr. Amelie Wuppermann

Lehrstuhl für VWL, insb. Empirische Mikroökonomik, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats am WIG2 Institut

Kurzvita

Nach ihrem Bachelorstudium in Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen und dem Masterstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität München folgte ein Austauschstudium im Promotionsprogramm Economics der University of Wisconsin-Madison, USA. Anschließend nahm Prof. Wuppermann ihr Promotionsstudium an der Luwig-Maximilians-Universität München auf, wo sie 2011 zum Dr. oec. publ. promovierte. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin arbeitete sie ab 2010 für zwei Jahre am Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie (Prof. Dr. Heiß) an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Von 2012 bis 2018 war Prof. Wuppermann Juniorprofessorin für Mikroökonometrie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seit 2018 ist sie Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre, insb. Empirische Mikroökonomik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat zur Weiterentwicklung des Risikostrukturausgleichs beim Bundesamt für Soziale Sicherung.