Indikationsbasierte Qualitätsmessung im Krankenhaus

Hintergrund

Die Vergütung stationärer Leistungen in Deutschland erfolgt fallgruppenbasiert nach dem Aufwandsprinzip. Die Qualität der Versorgung findet in der Vergütungssystematik derzeit keine hinreichende Betrachtung. Allerdings sollen künftig Qualitätszu- und -abschläge für Leistungen in der Krankenhausvergütung eingeführt werden.

Um diese Vision zu erfüllen, benötigt es valide Qualitätsindikatoren, die von allen Akteuren akzeptiert werden. Um solche Qualitätsindikatoren zu entwickeln, bedarf es insbesondere der Expertise von medizinischem Fachpersonal. Des Weiteren müssen sektorenübergreifende Langzeitbetrachtungen in die Entwicklung von Qualitätsindikatorensets einfließen.

Eine Ergänzung des G-DRG- und PEPP-Fallpauschalensystems durch qualitätsinduzierte Zu- und Abschläge könnte die Anreize in der Gesundheitsversorgung neu ordnen.

Zielsetzung

Zusammen mit der SANTUS GmbH haben wir ein Forschungsprojekt initiiert, welches unter Beteiligung von stationären Leistungserbringern und Krankenkassen auf Basis von Routinedatenanalysen die Entwicklung von validen Qualitätsindikatoren zum Ziel hat. Dabei untersuchen wir derzeitige Qualitätsindikatoren-Sets (bspw. QKK, G-IQI, PSI) auf ihre Aussagekraft, indem wir sektoren- und jahresübergreifend sowohl das Inanspruchnahmeverhalten gesundheitlicher Leistungen und deren gesundheitsökonomische Relevanz für alle Akteure des Gesundheitssystems als auch die Morbiditätsentwicklung untersuchen.

Im Rahmen des Forschungsprojektes bauen wir eine Benchmarkdatenbank auf, die Krankenhäusern und Krankenkassen als Standortbestimmung und zur Abschätzung zukünftiger finanzieller Auswirkungen dienen soll.