MEDi5C

Evaluation der langfristigen Versorgungsziele des Modellstudiengangs MEDi5C: „Ärzte für den Freistaat Sachsen“

Um eine Verbesserung insbesondere der ländlichen Versorgung und eine hochwertige medizinische Ausbildung auch künftig gewährleisten zu können, wurde der Modellstudiengang Humanmedizin (MEDi5C) entwickelt. Etabliert wird der Studiengang durch das Klinikum Chemnitz als Praxispartner gemeinsam mit der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität Dresden, dem Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und der Dresden International University Dresden (DIU) ab dem Wintersemester 2020/21. Begleitend dazu evaluieren wir als Kooperationspartner mit dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) und dem Zentrum für Qualitätsanalyse der Technischen Universität Dresden den Studiengang und das Erreichen der angestrebten langfristigen Versorgungsziele.

Konzept des Modellstudiengangs

Die Studieninhalte von MEDi5C sind umfassend und interprofessionell. Es sollen Fähigkeiten gefördert werden, die vor allem in der ländlichen Praxis besonders relevant sind. So lernen Studierende beispielsweise die vielseitigen Rollen eines Arztes als Mediziner:in, Kommunikator:in, Teammitglied, Gelehrte:r und Visionär:in kennen. Außerdem werden sie im Umgang mit digitalen Anwendungen geschult, welche die verschiedenen Versorgungbereiche miteinander vernetzen. Ein weiterer Schwerpunkt des Studienkonzepts liegt auf der frühen praktisch-klinischen Einbindung der Studierenden – dies geschieht vornehmlich durch Partnerschaften mit ländlichen Kliniken und Praxen und durch den kontinuierlichen Austausch mit Ärzt:innen, die in der Region niedergelassen sind. Damit soll einerseits die lokale Verankerung der Studierenden und Absolvent:innen unterstützt werden. Andererseits kann die Ausrichtung der Ausbildung dadurch gezielt an den regionalen Bedarfen und Gegebenheiten erfolgen.

Auf diesem Weg sollen langfristig die regionalen Versorgungskapazitäten im haus- und fachärztlichen Bereich, ein bedarfsgerechter Zugang zur Versorgung sowie eine hohe regionale Versorgungsqualität gewährleistet werden.

Evaluation

Die Evaluation zielt auf die kontinuierliche Weiterentwicklung des Studiengangs sowie auf die Bewertung der langfristigen Effektivität der Maßnahmen ab. Damit soll eine hochwertige medizinische Ausbildung und eine Verbesserung der ländlichen Versorgung in der Modellregion Südsachsen sichergestellt werden.
Dem entsprechend umfasst das Evaluationskonzept unterschiedliche Bereiche. Einerseits wird der Studiengang bzw. die Lehre anhand von Lehrveranstaltungs- und Studienverlaufsevaluation betrachtet. Im zweiten Bereich evaluieren wir mit unseren Partnern die übergeordneten, langfristigen Versorgungsziele des Modellstudiengangs in den Bereichen Versorgungsstrukturen, Zugang und Qualität.

Nach Abschluss der angestrebten, vom BMG-geförderten Durchführungsphase im Dezember 2023 sollen erste Aussagen zur Vernetzung in der Region, Auswirkungen der Lehre und des Mentorings auf die regionale Versorgung sowie zum beabsichtigten Ansiedlungsverhalten der ersten Studierendenkohorte abgeleitet werden. Aussagen zum tatsächlichen Ansiedlungsverhalten sowie zu den langfristigen Zielen der Bedarfs- und Zugangsgerechtigkeit sind frühestens mit dem Studienabschluss der ersten Studienkohorte im Jahr 2027 möglich.

Am WIG2 Institut sind unser Kollegen Marco Müller (links) und Benjamin Berndt (mitte) maßgeblich an dem Projekt beteiligt. Die Teilprojektleitung am WIG2 Institut erfolgt durch Ines Weinhold (rechts).

Stand: Februar 2021