Dr. Dennis Häckl beim Deutschen Pflegetag 2019

„Pflege stärken mit starken Partnern“ – so lautet der Leitsatz des Deutschen Pflegetag. Vom 14. bis 16. März 2019 lädt Deutschlands führender Pflegekongress dazu ein, sich über die Gestaltung der aktuellen und zukünftigen Pflegebranche auszutauschen. Jährlich zählt die Veranstaltung rund 8.000 Interessierte, die im Rahmen von hochkarätigen Fachvorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops über die neusten Themen und Trends in der Pflege debattieren. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung obliegt in diesem Jahr Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Dr. Dennis Häckl, Geschäftsführer am WIG2 Institut und Fachexperte für Gesundheitsökonomie, referiert in einem Fachvortrag des Kongresses über aktuelle Zahlen und Prognosen zu dialysepflichtigen Patienten in der stationären Pflege.

Die andauernde Debatte um benötigte Pflegereformen, insbesondere in Hinblick auf Pflegepersonal und die Attraktivität des Pflegeberufs, hat die Pflege wieder stärker ins Auge der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Zum 1. Januar 2019 ist das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) in Kraft getreten, das neue Akzente der medizinischen Behandlungspflege in stationären Pflegeeinrichtungen setzt. So sieht das Gesetz etwa die Schaffung und Finanzierung 13.000 neuer Stellen für Pflegekräfte in stationären Pflegeeinrichtungen vor. Die Pflegepersonalkosten der Krankenhäuser werden ab 2020 aus den Fallpauschalen (DRG) im Krankenhaus herausgelöst und auf eine krankenhausindividuelle Vergütung umgestellt, zudem wird jede zusätzliche oder aufgestockte Pflegestelle künftig vollständig refinanziert. Einige Verbände kritisieren das Gesetz im Hinblick auf seinen Fokus auf die Krankenpflege und fürchten die Abwanderung von Pflegepersonal in die lukrativere Krankenhauspflege sowie eine entsprechende Unterversorgung in anderen Pflegebereichen wie der Altenpflege und der ambulanten Pflege. Zudem wird bemängelt, dass die Schaffung der neuen Stellen nicht ausreiche und die Herauslösung der Pflegepersonalkosten aus den DRG die finanzielle Transparenz vermindert.

Der Deutsche Pflegetag greift die vielschichtige Debatte in seinem Programm auf. Neben Themen wie dem demografischen Wandel sowie der Schaffung von neuen Versorgungsformen und neuen Arbeitsplätzen liegt der Fokus auch auf der Pflegeberufe-Reform sowie der Weiterentwicklung und Finanzierung der Pflege. Im Veranstaltungsblock „Heimdialyseversorgung in Pflegeeinrichtungen – Wunsch oder Wirklichkeit?“, der von der Baxter Deutschland GmbH ausgerichtet wird, wird am Beispiel der Heimdialyseversorgung exemplarisch der Bedarf, der pflegerische Versorgungsaufwand von dialysepflichten Patienten sowie die Schnittstelle zum niedergelassenen Facharzt dargestellt.

Zum Auftakt des Blocks beleuchtet Dr. Dennis Häckl, Institutsleiter des WIG2, das Thema aus einem gesundheitsökonomischen Blickwinkel. Im Fachvortrag „Dialysepflichtige Patienten in der stationären Pflege – Zahlen, Daten und Prognosen“ wird Herr Dr. Häckl insbesondere darauf eingehen, inwiefern eine wachsende Ressourceninanspruchnahme der Patienten das Gesundheitssystem vor neue Herausforderungen stellt – und welche Aspekte in der Pflege jetzt schon verbessert werden müssen, um sich diesen zu stellen. Im Auftrag der Baxter Deutschland GmbH analysierte das WIG2 Institut die aktuellen und zukünftige Versorgungssituation von Dialysepatienten in Pflegeheimen in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen: Bis 2030 ist ein Anstieg der Anzahl dialysepflichtiger Heimpatienten um rund 20 Prozent zu erwarten. Im Vergleich zu Dialysepatienten, die nicht in einer stationären Einrichtung leben, wird deutlich, dass Dialysepatienten im Pflegeheim älter und morbider sind, wodurch sie einen höheren medizinischen Bedarf aufweisen. Mehr als zwei Drittel der Dialysepatienten im Pflegeheim waren bereits vor Aufnahme in das Pflegeheim dialysepflichtig, sodass von einer infrastrukturellen Planbarkeit der Dialyse im Pflegeheim ausgegangen werden kann. Gleichzeitig steigen mit der Aufnahme in ein Pflegeheim in jedem Fall die medizinischen Behandlungskosten, beispielsweise die Kosten für Arzneimittel sowie Heil- und Hilfsmittel.

Dr. Häckl spricht am 15. März um 10.00 Uhr im Showroom des Kongresses. Weiterführende Informationen zum Kongress und der Programmplan der Veranstaltung sind auf der Webseite des Deutschen Pflegetag einsehbar.

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