E-REZEPT-SUMMIT: Der Patient im Mittelpunkt durch künstlich-intelligente Versorgungsunterstützung

Beim ersten virtuellen E-REZEPT SUMMIT rund um die Einführung des E-Rezepts konnten die unterschiedlichen Perspektiven der digitalen Innovation zeitweise von achthundert Teilnehmern eingehend beleuchtet und diskutiert werden. Das enorme Interesse an der Veranstaltung hat den großen Informations- und Diskussionsbedarf zum Start des E-Rezepts im Sommer dieses Jahres offenbart.

Mit dem Ziel, eine 360-Grad-Betrachtung des E-REZEPTS aus Sicht der Apotheken, der Krankenkassen sowie der Bereiche Innovation und Forschung zu erhalten, startete am 23. März 2021 der erste virtuelle „E-REZEPT-SUMMIT“. Rund zwanzig Expertinnen und Experten diskutierten über eine der zentralen digitalen Innovationen im Gesundheitswesen. Impulsvorträge und interaktive Diskussionspanels aus den drei Kontaktfeldern bildeten den Rahmen der virtuellen Veranstaltung, die vom Wissenschaftlichen Institut für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemforschung (WIG2) und scanacs veranstaltet wurde.

Das Publikum war von Anfang an stark involviert und konnte via Chatfunktion die zahlreichen Fragen direkt aus dem Auditorium stellen. Die Beiträge wurden in der Diskussion mit aufgenommen.

Erstes Panel - Die Perspektive der Apotheken

Zu Beginn gab Hannes Neumann, Produktmanager E-Rezept bei der gematik GmbH, einen Überblick über die bisherigen Gesetzesvorhaben: „Mit dem E-Rezept erfassen wir erstmals strukturierte Informationen über die Medikation eines Patienten.“ Diese Informationen seien wesentlich für die Betroffenen selbst, aber auch für sämtliche Leistungserbringer im Gesundheitswesen.

Dass die Chancen des E-Rezepts vor allem darin lägen, dass die Abläufe in den Apotheken „deutlich schlanker“ dargestellt werden könnten, hob Ralf König, Director Pharmacy im Health Innovation Hub (hih) des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) hervor. Jedoch zeigte er auch auf, dass Ärzte, anders als Patienten und Apotheken, „keinen einzigen Vorteil durch das E-Rezept“ zu erwarten hätten. Daher werde spannend sein zu sehen, so König, „wie das E-Rezept in den Arztpraxen angenommen wird“.

Im ersten Panel, das eine gute Stunde die Perspektiven der Apotheken beleuchtete, brachte Apothekerin Kristin Rost aus Hartha einen interessanten Punkt in das Forum ein: sie plane zusätzliche Mitarbeiter für das Back Office, um auf das zunehmende Bedürfnis nach Online-Kontakten zu reagieren. Der Online-Kunde bekommt eine höhere Priorität. Auch für Malte Dous, Managing Director bei Doc Morris Marketplace, ist die Kommunikationsmöglichkeit ein wichtiger Punkt: „Kunden werden künftig vorrangig über das Smartphone erreichbar sein, nicht nur die Jungen, sondern alle – im Alter von 17 bis 70.“

Auch die Kommunikation zwischen Apotheken und Krankenkassen wird einen neuen Standard erfahren, erklärte Frank Böhme, CEO und Gründer von scanacs. Mit dem digitalen Abrechnungstool der Firma seinen „Prüfungen und Abrechnungen in Echtzeit“ möglich.

Zweites Panel - Die Sicht der Krankenkassen

Kritischer Töne gab es dann im zweiten Panel. Die Vertreter verschiedener Krankenversicherer kamen zu Wort – etwa Dr. Ulf Maywald, Bereichsleiter Arzneimittel bei AOK Plus. Die Zeitschiene für die Einführung bis zum 1. Juli 2021 sei „nicht wirklich zu halten“, so Maywald. Dafür gebe es noch „zu viele offene Fragen“. Wolfgang Rogalski vom IT-Service-Unternehmen Bitmarck bemängelte, es seien „Möglichkeiten nicht genutzt worden, vor allem im Hinblick auf die Integration in Richtung Elektronische Patientenakte (ePA).“

Drittes Panel - Die Sichtweisen der Forschung

Im Dritten Panel konnten die Innovations- und Forschergeister ihre Einschätzung abgeben. Maximilian Schwarz, Geschäftsführer von 4K ANALYTICS, und Jörg Weise, Head of Consulting bei scanacs, konkludierten, dass das „E-Rezept der Katalysator für die patientenzentrierte Versorgung“ und damit „die Voraussetzung für die breite Digitalisierung“ sei. Der wirkliche Nutzen, unterstrich Jörg Weise, sei „die Geschwindigkeit, mit der die Informationen im Prozess genutzt werden“ könnten. Die Apotheken wären massiv entlastet, „weil das Rezept nicht mehr eingescannt werden muss“ und in Folge dessen könnten die Apotheken mehr Beratungsleistungen für die Patientinnen und Patienten anbieten.

Save the Dates!

Das E-REZEPT-SUMMIT war eine Veranstaltung mit solchem Erfolg, dass die nächsten schon in Planung sind: Wir freuen uns auf die die Welcome Party am 6. Juli und das 2. Summit am 23. November 2021.

Hier können Sie sich zur Welcome Party am 6. Juli 2021 anmelden.

Weitere Infos und Downloads

Eine ausführliche Event-Zusammenfassung und die Foliensätze zum Download finden Sie hier.

Vielen Dank für die Unterstützung an DAVASO, HMM eVerordnung, MYRA, pag Presseagentur Gesundheit und 4K ANALYTICS.