WIG2 Institut beim 17. Deutschen Kongress für Versorgungsforschung in Berlin

Vom 10. bis 12. Oktober 2018 findet der jährliche Deutsche Kongress für Versorgungsforschung (DKVF) nun bereits zum 17. Mal statt. Unter dem Motto "Personenzentriert forschen, gestalten und versorgen" stellt das Deutsche Netzwerk Versorgungsforschung e.V. den Menschen in den Vordergrund und möchte die Patienten- sowie Nutzerorientierung im Gesundheitswesen weiter fördern. Dabei wird das WIG2 Institut durch Roman Kliemt, wissenschaftlicher Mitarbeiter, während des zweitägigen Kongresses in Berlin vertreten. Auf dem DKVF stellt Kliemt erste Ergebnisse aus der Gesundheitsökonomischen Evaluation von Modellprojekten zur Versorgung psychisch erkrankter Menschen nach §64b SGB V vor, die das WIG2 gemeinsam mit dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) der TU Dresden und dem Institut für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie (ISMG) der Universität Magdeburg durchführt.

Anstoß für das Evaluationsprojekt liefert die Frage danach, inwiefern derzeit erprobte Projekte im Vergleich zu etablierten Prozessen zu einer realen Verbesserung der Versorgungsqualität in Krankenhäusern beitragen können. Der Schwerpunkt liegt dabei insbesondere auf dem Ressourceneinsatz für die Behandlung psychisch Erkrankter. Anhand der Routinedaten von mehr als 59 gesetzlichen Krankenversicherungen wurden 12 Krankenhäuser bundeseinheitlich evaluiert. Eine entsprechende Bewertung erfolgte durch die vergleichende Analyse von Patienten aus den Modellkliniken und Patienten aus den entsprechend definierten Kontrollkliniken.

Insgesamt flossen bisher die pseudonymisierten Daten von je 12.598 Patienten - sowohl der Modellgruppe, als auch der Kontrollgruppe - in die Evaluation ein. Aus dem Vergleich beider Gruppen ergibt sich eine um rund sechs Tage geringere Behandlungsdauer in der Modellgruppe. Mit Blick auf die Behandlungskosten für erstmalig behandelte Patienten ergibt sich aktuell noch ein deutlich heterogeneres Bild. Die Kosten in der Modellgruppe liegen dabei im Schnitt über denen in der Kontrollgruppe, wobei dies vor allem auf die höheren Versorgungskosten zurückzuführen ist. Eine tatsächliche, mittel- und langfristige Kosteneffizienz der Modellprojekte kann zwar vermutet, muss jedoch in weiteren Evaluationsstufen im Zeitverlauf noch eindeutig analytisch belegt werden.

Aufgrund der bis dato vergleichsweise kleinen Stichprobe lassen sich zu diesem Zeitpunkt eindeutige Trends noch nicht zweifelsfrei erkennen. Dementsprechend werden die Analysen auch zukünftig fortgeführt und die zugrundeliegenden Stichproben erweitert. Das Evaluationsprojekt des WIG2 Instituts (gemeinsam mit ZEGV und ISMG) stellt in diesem Zusammenhang eine maßgebliche Bewertungsgrundlage dahingehend dar, inwiefern eine Fortführung der Modellprojekte auch in Zukunft weiter erfolgen soll und muss.

Die Präsentation der ersten Ergebnisse aus dem Evaluationsvorhaben nach §64b SGB V findet am Donnerstag, den 11. Oktober 2018 um 15.30 Uhr statt. Tageskarten sind auch am Veranstaltungsort noch vor Ort erhältlich.

Nähere Informationen zu Themen, Rahmenprogramm und Referenten des 17. Deutschen Kongresses für Versorgungsforschung (DKVF) erhalten Sie auf der Webseite des Kongresses.

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