Evaluationen, Studien und Analysen
Ob gesundheitsökonomische Evaluation, klinische Studie, Real-World Evidence-Analyse oder Benchmarking – für Ihr Forschungsanliegen entwickeln wir ein maßgeschneidertes Studiendesign, das wissenschaftlichen Standards und regulatorischen Anforderungen entspricht.
Aus einem breiten Methodenrepertoire kommen geeignete Werkzeuge mit Präzision und interprofessionellem Know-how zum Einsatz, um belastbare, praxisnahe Evidenz für effizientere Versorgung, wirksame Interventionen und tragfähige Strategien im Gesundheitswesen zu gewinnen.

Evaluationen
Gesundheitsökonomische Evaluationen unterstützen Entscheidungsträger dabei, die medizinische Wirksamkeit und ökonomische Effizienz von Interventionen zu bewerten. Sie helfen, begrenzte Ressourcen gezielt dort einzusetzen, wo der größte gesundheitliche und gesellschaftliche Nutzen erzielt wird. Zudem ermöglichen gesundheitsökonomische Evaluationen evidenzbasierte Entscheidungen darüber, ob innovative Versorgungskonzepte oder neue Therapieansätze in die Regelversorgung überführt werden sollten.
Leistungen
- Evaluationskonzept
- Identifikation und Bewertung von Kosten (direkt, indirekt, intangibel)
- Evidenzsynthese und Parameterannahmen
- Durchführung von Analysen und Modellierungen
- Ergebnisaufbereitung und Publikation
- Datenquellen: klinische Studiendaten (RCTs), Real-World Data (EHRs, Register, GKV-Abrechnungsdaten), Literatur und Metaanalysen, Lebensqualitätsdaten (z. B. EQ-5D, SF-36), Expert:innenenschätzungen etc.
- Tools: Kosten-Nutzen-Analysen (CBA), Kosten-Effektivitäts-Analysen (CEA), Kosten-Nutzen-Verhältnis (ICER), Modellierungen, Metaanalysen, Sensitivitäts- und Szenarioanalysen etc.
- Forschungsschwerpunkte: HEOR und Real-World Evidence, Integrierte Gesundheitsversorgung, Digitale und innovative Medizintechnikprodukte
Durch finanzmathematische Evaluationen lassen sich wertvolle Informationen zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit von Versicherungsprodukten und zum effizienten Einsatz von Ressourcen im Gesundheitswesen gewinnen. Sie ermöglichen die Prognose und Bewertung langfristiger finanzieller Folgen von Versorgungsstrukturen, -programmen und -produkten. Die Evaluationsergebnisse unterstützen die Analyse von Kostenstrukturen, sichern Investitionsentscheidungen ab und helfen, finanzielle Risiken zu minimieren.
Leistungen
- Selektivvertragsevaluation unter Berücksichtigung der Einnahme- und Zuweisungsseite
- Finanzmathematische Evaluation von Bonusprogrammen und Wahltarifen
- Kalkulationsunterstützung für Produkte wie Bonusprogramme, Wahltarife und Selektivverträge
- Datenquellen: Amtliche Statistiken, Abrechnungsdaten, Finanzberichte etc.
- Tools: finanzmathematische Analysemethoden (z. B. Kapitalwertberechnung, Amortisationsberechnung, Kosten-Nutzen-Analyse), Sensitivitätsanalysen, Prädiktionsmodelle, simulationsbasierte Berechnungen etc.
- Forschungsschwerpunkt: Versicherungs- und Finanzierungssysteme
Politikevaluationen stellen evidenzbasierte Informationen für die politische Entscheidungsfindung bereit. Durch die Evaluation von politischen Maßnahmen, Programmen und Reformen können deren Zielerreichung, Effizienz und gesellschaftliche Auswirkungen systematisch untersucht und bewertet werden. Auf dieser Grundlage können Verbesserungspotenziale identifiziert und bestehende Maßnahmen angepasst werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse dienen als Basis, um politische Strategien zu optimieren und an die Bedürfnisse der Gesellschaft anzupassen.
Leistungen
- Finanz-, Steuerungs- und ordnungspolitische Evaluation von gesetzlichen und untergesetzlichen Regelungen
- Impact- und Anreizbewertung in Form von Case Studies
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen, Umsetzungsszenarien und Change-Prozessen
- Datenquellen: z. B. öffentliche Statistiken des Bundes und der Länder, behördliche Verwaltungsdaten, Primärdaten aus Befragungen und Interviews, GKV-Abrechnungsdaten, Haushaltsdaten und Finanzberichte etc.
- Tools: quantitative Methoden, qualitative Methoden oder Mixed-Methods-Ansätze unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen und Kontextfaktoren etc.
- Forschungsschwerpunkt: Optimierung des Gesundheitssystems
Studien
Sorgfältig konzipierte und durchgeführte klinische Studien ermöglichen es, Gesundheitsinterventionen unter kontrollierten Bedingungen zu testen und deren Wirksamkeit datenbasiert nachzuweisen. Dieser Nachweis ist gegenüber Behörden, wie z. B. dem BfArM, notwendig, um eine Marktzugang in das Gesundheitssystem zu erlangen. Die Daten werden nach wissenschaftlichen Standards ausschließlich für die jeweilige Studie und die damit verbundenen Forschungsfragen gesammelt, analysiert und ausgewertet.
Leistungen
- Vorbereitung und Planung: Unterstützung bei Definition der Forschungsfrage und Konzeptentwicklung
- Studiendesign: Wahl des Studiendesigns, Definition und Operationalisierung der Endpunkte, Bestimmung der Vergleichsgruppe und Randomisierungsstrategien etc.
- Studienprotokoll und Statistik: Erstellung des Studienprotokolls und des Statistischen Analyseplans, Fallzahlplanung, Auswahl statistischer Methoden
- Genehmigungen: Unterstützung bei Ethikantrag und Anträgen beim BfArM, Studienregistrierung, Datenschutz, Versicherungen etc.
- Studieninfrastruktur: Rekrutierungsstrategie, Auswahl der Studienzentren bzw. dezentrale Rekrutierungsplanung, Case Report Forms, IT-Systeme und Datenmanagement
- Patientenrekrutierung: Screening und Einschluss, Aufklärung und Einwilligung, Randomisierung
- Studiendurchführung: Datenerhebung, Monitoring und Qualitätssicherung
- Datenmanagement: Datenprüfung und -bereinigung, Vorbereitung der Analysesets
- Datenanalyse: Statistische Analyse, Subgruppenanalysen, Imputationsmethoden
- Studienbericht und wissenschaftliche Publikation: Interpretation der Ergebnisse, wissenschaftliche Publikationen einschließlich Medical Writing
- Follow-up und Transfer: Ableitung von Handlungsempfehlungen und Marktzugangsoptionen
- Forschungsschwerpunkt: Digitale und innovative Medizintechnikprodukte
Real-World-Evidence (RWE) wird benötigt, um wissenschaftliche Erkenntnisse und Entscheidungen im Gesundheitswesen mit Daten aus der realen Welt zu untermauern und Wissenslücken mit belastbaren Forschungsergebnissen zu schließen. Sie ergänzt klinische Studien und bietet eine praxisnahe Perspektive auf die Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten, Therapien und medizinischen Interventionen. RWE liefert zudem wichtige Informationen für Kostenträger, Hersteller und Entscheidungsgremien im Gesundheitswesen, um gesundheitsökonomische Analysen durchzuführen und wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen.
Leistungen:
- Datenauswahl und Datenzugang
- Studienprotokoll inkl. statistischer Analyseplan
- Datenaufbereitung und -validierung (z. B. von geplanten Datenanalysen über das Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ))
- Durchführung Datenanalyse inkl. Anwendung statistischer Modelle
- Ergebnisvisualisierung, Reporting und Publikation
- wissenschaftliche Beratung und Unterstützung bei Forschungsvorhaben mit dem Forschungsdatenzentrum Gesundheit (FDZ)
- Datenquellen: Apothekenabrechnungsdaten, Daten aus elektronischen Gesundheitsakten (EHRs), GKV-Routinedaten, Daten öffentlicher Statistiken, synthetische Daten, Patient:innenregister-Daten, Daten aus Digitalen Gesundheitsanwendungen und Gesundheits-Apps etc.
- Tools: multivariate Analysen, Propensity-Score-Matching, Überlebenszeitanalysen etc.
- Forschungsschwerpunkt: HEOR und Real-World Evidence
Kenntnisse über Nutzer:innengruppen, deren Nutzungsverhalten sowie Stärken und Schwächen von beispielsweise digitalen und innovativen Medizintechnikprodukten können mit Hilfe von Usability-Studien gewonnen werden. Sie können helfen, frühzeitig Bedienfehler oder technische Barrieren zu erkennen, die sich auf die Produktakzeptanz und Adhärenz und damit direkt auf den Nutzen des Produktes auswirken können. Die Erkenntnisse von Usability-Studien können auch zur Weiterentwicklung des Produkts genutzt werden.
Leistungen
- Analyse der Nutzerfreundlichkeit: Nutzungshürden, Informationsarchitektur, Adhärenz, Nutzererfahrung, Verständlichkeit, Abbruchstellen
- Zielgruppen-Analyse: Nutzungshäufigkeiten, Bedürfnisse und Anforderungen verschiedener Nutzer:innengruppen
- Tools: Nutzer:innenbefragungen, Fokusgruppen- und Expert:innen-Interviews
- Forschungsschwerpunkt: Digitale und innovative Medizintechnikprodukte
Marktzugang
Marktzugangsanalysen verschaffen wertvolle strategische Einblicke und umfassende Informationen zu Markttrends, -bedürfnissen und -lücken.
Optionen für Strategieentwicklung
- präzise Marktbeschreibung unter Nutzung von Datenbanken mit aktuellen* Sekundärdaten: z. B. für Patientenzahlen, Konkurrenzprodukte, Versorgungslücken sowie Kosten mit Einsparpotenzial
- Identifikation von Marktpotenzialen und Zugangsoptionen
- Wettbewerbs-Benchmarking
- Bewertung der Erstattungsfähigkeit
- Datenquellen: GKV-Abrechnungsdaten, Gesundheitsstatistiken, Marktberichte, Fokusgruppen-Befragungen und Expert:innen-Interviews etc.
- Forschungsschwerpunkt: Digitale und innovative Medizintechnikprodukte
*derzeitiger Datenstand 2023
Marktzugangsanalysen und ein guter Überblick über den deutschen Gesundheitsmarkt dienen als perfekte Grundlage für ausgereifte Marktzugangsstrategien. Anhand derer können z. B. die Einführung neuer Medizinprodukte und Dienstleistungen optimal geplant und Marktbedingungen zur Erstattung und Nutzung von Gesundheitsangeboten zielführend einbezogen werden.
Optionen für Strategieentwicklung
- Selektivverträge
- DiGA-Verzeichnis
- Auskunftsverfahren beim Bewertungsausschuss
- G-BA-regulierte Aufnahme in Regelversorgung
- Drittmittelförderung (z. B. durch die Sächsische Aufbaubank)
- Forschungsschwerpunkt: Digitale und innovative Medizintechnikprodukte
Bewährte quantitative und qualitative Analysetools
Insbesondere im Anfangsstadium von Produktentwicklungen oder ergänzend zu umfangreichen Forschungsvorhaben können gezielte Ad-hoc-Analysen schnell erste Erkenntnisse beisteuern. Sie geben z. B. erste Hinweise, ob eine umfangreiche Datenanalyse für ein innovatives Vorhaben vielversprechende Erkenntnisse liefern und sich somit lohnen würde.
Leistungen
- Prüfung Datenverfügbarkeit und -qualität
- Erfassung von Zielpopulation und Fallzahlen
- Festlegung Beobachtungszeiträume
- Studiendesign-Optimierung
- Aufwand-Nutzen-Abwägung für die Studienplanung
- Datenquellen: GKV-Routinedaten, Apothekenabrechnungsdaten etc.
- Forschungsschwerpunkte: HEOR und Real-World Evidence, Digitale und innovative Medizintechnikprodukte
Monitorings und Benchmarks dienen als bewährte Messinstrumente, um z. B. die Performance und Qualität von Programmen oder Interventionen anhand etablierter Standards zu überwachen, zu bewerten und zu vergleichen. Dank der aussagekräftigen Messergebnisse ist es möglich, Zielabweichungen frühzeitig zu erkennen und schnell auf Veränderungen zu reagieren. Monitorings und Benchmarks dienen als perfekte Grundlage für gezielte, wirkungsvolle Verbesserungsmaßnahmen.
Leistungen
- Benchmarking der Einnahme- und Ausgabenentwicklung von Regionen, Versichertengruppen und Krankenkassen etwa für die Bereiche Krankenhaus, Heil- und Hilfsmittel und Krankengeld
- Statusanalysen der Wettbewerbspositionen mit Blick auf Zusatzbeitrags-, Prämien- und Versichertenentwicklung
- Methodische Vorausschau als Horizon Scanning für neue Leistungen im Bereich Arzneimittel, Hilfsmittel oder Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA)
- Datenquellen: Finanzkennzahlen, Routinedaten von Krankenversicherungen, Umfragen zur Patient:innenzufriedenheit
- Tools: GKV-Finanzbenchmark, Arzneimittelradar, GKV-Wettbewerbsmonitor, GKV-Wettbewerbssimulator
- Forschungsschwerpunkt: Versicherungs- und Finanzierungssysteme
Prädiktionsmodelle ermöglichen aussagekräftige Prognosen und liefern damit relevante Informationen zur Optimierung der Versorgungsplanung und -steuerung. Sie arbeiten mit historischen Daten, berechnen dabei aber relevante Einflussfaktoren mit ein.
Leistungen
- Vorhersage der Ausgaben- und Einnahmenentwicklung von Krankenkassen und Leistungserbringenden
- Prädiktion der personen- und kohortenbezogenen Risiko- und Morbiditätsentwicklung
- Prognose für den Eintritt der Inanspruchnahme von Einzelleistungen etwa für Krankenhausaufenthalte, Krankengeldbezug oder Arzneimittelverordnungen
- Scoringmodelle zur Abschätzung und Steuerung von Kosten- und Managementpotenzialen
- Datenquellen: z. B. Routinedaten von Krankenversicherungen, klinische Studiendaten
- Tools: statistische Methoden und maschinelle Lernmethoden wie z. B. Regressionsanalysen, Entscheidungsbäume oder Random Forests
- Forschungsschwerpunkte: HEOR und Real-World Evidence, Versicherungs- und Finanzierungssysteme
Um einen Überblick über bereits vorhandene Informationen zu einem Thema zu erhalten, sind systematische Literaturrecherchen ein unverzichtbares Werkzeug. Diese gezielten, strukturierten Recherchen dienen der Zusammenführung von relevanter wissenschaftlicher Literatur zu einer spezifischen Forschungsfrage und der Identifizierung von Wissenslücken.
Quantitative Umfragen ermöglichen eine systematische und objektive Erhebung von Daten. Sie tragen sie dazu bei, die Bedürfnisse der Betroffenen besser zu verstehen und sie in die Entwicklung von Versorgungskonzepten einfließen lassen zu können.
Leistungen
- Konzeptionierung: Spezifizierung von Fragestellungen, Auswahl geeigneter Instrumente, ggf. Erarbeitung individueller Fragebögen, Einbindung von Expert:innen, Pre-Tests
- Klärung von Datenschutz und Ethikvotum
- Sampling und Befragungsplanung: zielgruppenorientierte Erhebungsmethoden (z. B. App, E-Mail, Telefon, Fax)
- Durchführung und Management: Zusammenarbeit mit externen Marktforschungsinstituten oder Panels mit Infrastruktur (z. B. CATI-Labore) und Zugang zu relevanten Zielgruppen (z. B. Adressdatenbanken)
- Individuell angepasste Schnittstellen für effiziente Datenübermittlung
- Aufbereitung und Auswertung erhobener Primärdaten
- Forschungsschwerpunkte: HEOR und Real-World Evidence, Regionale Gesundheitsversorgung
Als qualitatives Forschungswerkzeug bietet die Fokusgruppen-Befragung eine hervorragende Möglichkeit, tiefere Einblicke in Meinungen, Einstellungen und Verhaltensweisen bestimmter Stakeholder zu gewinnen. Dafür wird ein kleiner Kreis an Personen zu einem bestimmten Thema befragt, gefolgt von einer gemeinsamen Diskussionsrunde.
Expert:innen-Interviews erfassen gezielt Fachwissen zu einem Thema, z. B. zur Bewertung regionaler Versorgungsstrukturen oder zur Priorisierung gesundheitspolitischer Maßnahmen. Mit einem strukturierten Leitfaden werden zentrale Aussagen gewonnen, durch die Analyse der Transkripte lassen sich Forschungsfragen gezielt beantworten.