Hospiz- und Palliativbericht Hessen 2024
Eine flächendeckende Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen in ihrer letzten Lebensphase ist insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Gebieten ein wichtiges Anliegen von Politik und Forschung. Im Hospiz- und Palliativbericht Hessen werden die aktuelle hospizlich-palliative Versorgungssituation und Versorgungsstrukturen sowie mögliche Bedarfe für Patient:innen in Hessen dargestellt. Ziel des Hospiz- und Palliativbericht Hessen ist die Darstellung des aktuellen hospizlichen und palliativmedizinischen Versorgungsangebots in Hessen sowie möglicher regionalspezifischer Bedarfe der hessischen Patient:innen.
In den Jahren 2017 und 2022 wurden bereits für den Freistaat Sachsen Hospiz- und Palliativberichte erarbeitet.
Hintergrund
Die Hospiz- und Palliativversorgung begleitet schwerstkranke und sterbende Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Sie widmet sich dabei sowohl der Behandlung physischer Symptome als auch der psychosozialen und spirituellen Begleitung, um die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. Die Institutionen der Hospiz- sowie Palliativversorgung sind eng miteinander verknüpft und sollen ein in sich geschlossenes Versorgungssystem bilden, in dem niedergelassene Haus- und Fachärzt:innen, ambulante Pflegedienste, Palliativstationen in Krankenhäusern, Pflegeheime sowie ambulante Hospizdienste und palliativmedizinische Konsiliardienste agieren. Für Patient:innen, die eine besonders aufwändige Versorgung zuhause benötigen, werden spezialisierte ambulante Palliativ-Teams eingesetzt (SAPV, siehe § 37b SGB V). Durch die ärztlichen und pflegerischen Leistungen zur Schmerztherapie und Symptomkontrolle soll der Verbleib im häuslichen Umfeld ermöglicht und die Einweisung in eine stationäre Einrichtung bis zum Tod vermieden werden. Die Hospizversorgung wird sowohl ambulant, durch in diesem Bereich weitergebildete Pflegekräfte, als auch in stationären Hospizen ausgeführt. In beiden Bereichen begleiten auch Ehrenamtliche die Patient:innen und ihre Angehörigen.
Studienkonzept
Zur Darstellung der aktuellen hospizlich-palliativen Versorgungssituation in Hessen werden verschiedene Datenquellen herangezogen. Hierzu ist ein enger Austausch mit der Koordinations- und Ansprechstelle für Dienste der Sterbebegleitung und Angehörigenbetreuung in Hessen (KASA), den verschiedenen im Bereich der Hospiz- und Palliativversorgung tätigen Fachverbänden, Leistungserbringenden etc. geplant.
Die gewonnenen Informationen werden für das Land Hessen sowie regionalisiert für die 26 hessischen Landkreise und kreisfreie Städte erhoben, analysiert und dargestellt. Anschließend geschieht ein Abgleich des Status der hospizlich-palliativen Versorgungssituation mit den Bedarfen der hessischen Bevölkerung, um potenzielle Handlungsbedarfe zu identifizieren. Zur Datenerhebung werden neben Routinedaten auch standardisierte Befragungen der hessischen hospiz- und palliativmedizinischen Einrichtungen und Leistungserbringenden durchgeführt. Ziel der Befragung ist u.a. die Erfassung von fachspezifischen Personalkapazitäten, Ausbildungsständen und verfügbaren Angeboten in der Sterbe- und Trauerbegleitung.
Das Vorgehen erfolgt in Anlehnung an den Hospiz- und Palliativbericht Sachsen 2017 und den Hospiz- und Palliativbericht Sachsen 2022, die ebenfalls durch das WIG2 erstellt wurden.
Die Ergebnisse werden in einem Bericht zusammengefasst.
Ziel
Die im Rahmen des Hospiz- und Palliativbericht Hessen erhobenen Ergebnisse zur hospizlich-palliativen Versorgungssituation in Hessen dienen als evidenzbasierte Grundlange für die Ableitung von Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Versorgung von schwerkranken, sterbenden Menschen in Hessen.
Am WIG2 Institut sind maßgeblich Dr. Eric Faß, Dr. Rebekka Mumm und Sandra Stark beteiligt. (v. l. n. r.).
Der Hospiz- und Palliativbericht Hessen 2024 wurde vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) beauftragt.
Zeitraum: Januar 2024 bis Juni 2025
Stand: September 2024