Die Finanzierung der gesetzlichen Pflegeversicherung - Analyse struktureller Unterschiede zwischen sozialer Pflegeversicherung und privater Pflege-Pflichtversicherung sowie Bewertung der Reformoption der Pflegebürgerversicherung
Fachartikel, veröffentlicht in den Forschungsberichten des WIG2 Instituts
Der Beitrag verfolgt das Ziel, die systematischen und strukturellen Unterschiede zwischen der sozialen Pflegeversicherung (SPV) sowie der privaten Pflege-Pflichtversicherung (PPV) zu analysieren, daraus resultierende Probleme aufzuzeigen und auf dieser Basis die Reformoption der Pflegebürgerversicherung (PBV) zu bewerten. Die Pflegeleistungen sowie deren Zugangskriterien sind in der SPV und PPV identisch, jedoch bestehen Unterschiede hinsichtlich der Finanzierungsverfahren und der Zugangsmodalitäten. Die empirische Analyse zeigt, dass die PPV-Versicherten im Jahr 2020 eine günstigere Risikostruktur und eine im Durchschnitt signifikant höhere ökonomische Leistungsfähigkeit als die SPV-Versicherten aufweisen. Dadurch ergeben sich u. a. Probleme in Bezug auf die Nachhaltigkeit der Finanzierung, die Generationengerechtigkeit, die Finanzierungsgerechtigkeit sowie die umfassende Solidarität. Die PBV kann die Defizite der Finanzierungsgerechtigkeit und der Solidarität beheben, aber die anderen identifizierten Probleme nicht lösen.