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Die Finanzierung des Pflegesystems - Entwicklung, Prognosen und Reformoptionen

Fachartikel, veröffentlicht in den Forschungsberichten des WIG2 Instituts
In Deutschland sind unterschiedliche Ausgabenträger für die Finanzierung von Pflegeleistungen zuständig, wobei die gesetzliche Pflegeversicherung den größten Ausgabenanteil übernimmt. Allerdings gibt es Herausforderungen, wie die steigende Zahl pflegebedürftiger Personen, u. a. bedingt durch den demografischen Wandel, und soziokulturelle Trends in der Gesellschaft, die zu einer stärkeren Nachfrage in Richtung vollstationärer und professioneller Pflege führen. Nicht nur diese Umstände sorgen für höhere Ausgaben, sondern auch die Notwendigkeit einer höheren Pflegepersonalausstattung. Aus diesem Grund sind eine Erhöhung der Beiträge der gesetzlichen Pflegeversicherung und/oder die Einschränkung von Pflegeleistung, wodurch der zu finanzierende Eigenanteil steigen würde, unumgänglich. Fraglich ist somit, inwieweit die Zukunftstauglichkeit des Finanzierungssystems der Pflege gewährleistet ist. Die vorliegende Arbeit geht daher sowohl auf die vergangene als auch prognostizierte Entwicklung der Finanzsituation sowie der Zahl der Pflegebedürftigen ein. Angesichts der langfristigen Tragfähigkeit der Finanzierung des Pflegesystems und der Verhinderung des Absinkens des realen Pflegeversicherungsleistungsniveaus sowie starker Beitragssatz- bzw. Prämienanstiege scheint eine Reform schließlich unausweichlich.
Autor:innen
Lisa Schmiedel