Kritische Bewertung des Versorgungsprozesses von MRSA-Patienten - Bearbeitung der Forschungsfragestellung im Rahmen einer Master-Thesis am Ludwig Fresenius Center for Health Care Management and Regulation der HHL Leipzig Graduate School of Management
Masterarbeit, veröffentlicht in den Forschungsberichten des WIG2 Instituts
MRSA ist einer der häufigsten Erreger nosokomialer Infektionen und wird somit mit einer Vielzahl von Todesfällen und erhöhten Kosten für das deutsche Gesundheitswesen in Zusammenhang gebracht. In der vorliegenden Arbeit wird der sektorenübergreifende Versorgungsprozess von MRSA-Patienten kritisch bewertet. Als Ergebnis der Arbeit wurden zwei Versorgungsdefizite identifiziert: Zum einen bringt die Vergütungssystematik Anreize zur Versorgungsvermeidung im stationären Sektor und somit einhergehend eine Bedarfsungerechtigkeit für MRSA-positive Patienten mit sich, die durch die Einführung sektorenübergreifender Komplexpauschalen reduziert werden könnten. Zum anderen birgt der Versorgungsprozess Risiken unentdeckter Diffusionen MRSA-positiver Patienten in Versorgungseinrichtungen, die durch strengere Definitionen von Risikopatienten sowie einer verbesserten Testgüte bei der Anwendung von Screenings sowohl im ambulanten als auch im stationären Versorgungssektor reduziert werden könnten.