„Statistical illiteracy“ im Gesundheitswesen am Beispiel des Mammographie-Screenings
Seminararbeit, veröffentlicht in den Forschungsberichten des WIG2 Instituts
Obwohl statistische Informationen allgegenwärtig sind und in verschiedensten Kontexten eingesetzt werden, kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Adressaten diese korrekt einschätzen können - es fehlt an "statistical literacy". Diese umfasst Fähigkeiten der Interpretation, Bewertung und Reflexion statistischer Aussagen, welche im Zusammenspiel mit kognitiven und dispositionellen Komponenten stehen. Frühere Studien zeigten bereits, dass Ärzte nicht fähig waren, Testergebnisse anhand statistischer Informationen korrekt einzuschätzen. Hinzu kommen verzerrte und/oder intransparente Darstellungen in medizinischer Berichterstattung. Am Beispiel des Mammographie-Screenings zeigt diese Arbeit, dass der Zweck von Statistiken, welcher in der objektiven Darstellung empirischer Daten liegt, nur bedingt erfüllt werden kann. Eine informierte Entscheidungsfindung vor allem auf der Seite der PatientInnen ist in diesem Sinne unmöglich. Die konzipierten Lösungsansätze könnten künftig zu größerer "statistical literacy" im Gesundheitswesen führen.